Meine Haare zu einem unordentlichen Knoten hochgebunden kam ich die Treppe hinunter. Mehrmals schlug ich meine Hände gegen einander, doch ich schaffte es immer wieder, Staub in die Luft schwirren zu lassen. Wir sollten den Dachboden wirklich öfters aufräumen. Und dass jeder von uns sein eigenes Zimmer zu Hause hatte, es aber noch schaffte, dieses Haus so vollzustellen, wie es war, war wirklich eine Meisterleistung.
Ich öffnete den Wasserhahn und hielt meine Staubigen Hände unter das kalte Wasser. Draußen brannte die Sonne weiter und obwohl das Haus nun wirklich umgeben von Bäumen und Sträuchern war, war es einfach unglaublich heiß. Sogar die Tiere draußen versteckten sich im Schatten.
Ich nahm die Limonade aus dem Kühlschrank und füllte sie in ein Glas, bevor ich mich umdrehte und umsah. Es war wirklich schlau gewesen, alles direkt sauber zu machen und aufzuräumen, bevor Ava wieder da war. Chris und mich alleine in einem Raum, in 100 Meter Nähe zu lassen, war gefährlich und sie musste ihr Willkommen zurück vom Trüffelfrühstück nicht damit feiern, das Haus neu aufzubauen. Was das anging, waren Chris und ich keinen Tag älter als 10 und wir würden uns wohl nie anders benehmen, wenn wir zusammen waren. Aber wir waren reif genug, um den Schaden zu begleichen. Sehr erwachsen.
Aber ich hatte auch genug Zeit. Unser Trailer war aufgeräumt, er wurde gar nicht schmutzig, da ich die meiste Zeit des Tages hier verbrachte. Wir hatten immer noch Ferien und so musste ich Abends manchmal noch nicht einmal nach Hause, sondern blieb einfach.
Draußen wehte der Wind eine Wolke näher und setzte alles augenblicklich in Schatten. Ich blickte auf mein Handy und hoffte für Ava, dass sie, anders als ich, wirklich trocken hier ankommen würde.

<< Moriarty

"HA! Ich bin trocken geblieben!" meinte ich triumphierend und spazierte in die Küche mit Chris im Schlepptau. "Effy!" rief ich und umarmte meine beste Freundin stürmisch. Ich hatte sie die zwei Wochen vermisst und umso mehr freute es mich, sie jetzt zu sehen. Erst später sah ich mich erstaunt um. "Oh mein Gott! Ihr habt nichts kaputt gemacht! Ich bin echt stolz auf euch." meinte ich grinsend und mit einer schwungvollen Bewegung saß ich auf der Theke. "Ich hab euch vermisst." Ich blickte beide abwechselnd an. "Wie gehts euch? Was habt ihr so getrieben? Erzählt mir alles! Was gibts neues?" fragte ich und mir war klar, dass die Neugier sicherlich in meinen Augen nur so Funken sprühte.

Ich folgte Ava in die Küche und grinste. "Noch trocken geblieben. Das kommt noch, freu dich nicht zu früh." sagte ich warnend, während ich mich kurz umsah. Danach begrüßte ich Effy auch mit einer Umarmung. "Hey, Zwerg." Grinsend löste ich mich aus der Umarmung und lehnte mich an den Tresen. "Wir haben extra aufgepasst. Ob das aber bei deinem Zimmer ist, wo du immer schläfst, weiß ich nicht." sagte ich und tat gespielt ernst, bevor ich grinsen musste. "Das ist mir klar, dass du mich vermisst hast, Ava." Ich grinste, manchmal konnte ich schon fies sein. "Aber ich hab dich auch vermisst. Mir geht es super, selbst? Und getrieben hab ich das übliche eben. Chillen, Party und so weiter. Bei mir gibts nichts neues." erzählte ich. "Aber jetzt erzähl du mal! Wie geht es dir? Und wie war dein Urlaub ohne mich beziehungsweise uns?" Ich sah sie fragend an, bevor ich zum Kühlschrank ging und mir ein Bier rausholte, welches ich öffnete. Danach setzte ich mich auf einen der Stühle und trank einen Schluck.

Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen, als ich hörte, wie die Haustür sich quietschend öffnete und Avas Stimme durch das untere Geschoss schallte.
"Ava!" rief ich lachend, es war so einfach, bei ihnen ein kleines Kind zu sein, zurück und drückte die Freundin an mich, die wie eine Schwester für mich war, seid ich sieben war. Danach umarmte ich Chris und schlug ihm leicht mit der Faust gegen die Brust, als er sich löste, um sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Ja, hier sah es wirklich toll aus, dafür hatte ich auch gestern den ganzen Abend geputzt.
"Jaa, hier sieht es wirklich toll aus. Chris und ich haben uns hingesetzt, wie vernünftige Menschen und haben uns die Nachrichten angesehen und über die Witschaftskriese disskutiert. Danach habe ich uns Lachs Parfeés gemacht und wir sind um halb zehn ins Bett gegangen, damit wir pünktlich um halb sieben Uhr Morgens Fotos vom Sonnenaufgang machen können." sagte ich und merkte selbst, wie bescheuert es klang, versuchte jedoch, ernst zu schauen. Chris auf der anderen Seite lachte und ich ließ ein Geschirrtuch hinter Avas Rücken an ihm abprallen, damit er sich zusammen riss.
"Hier musste weder etwas geputzt noch ersetzt werden."
Danach begann Chris mit seiner halb ironischen Egotour und ich wusste, würde ich ihn nicht so gern haben, wie ich es tat, und wäre ich nicht so klein, wie ich war, würde ich mich auf ihn stürzen.
"Genau, erzähl! Hast du Schnecken gegessen?" fragte ich sie und schüttete ihr ein Glas Limonade ein. Sie sollte möglichst nicht merken, dass eine Vase auf dem kleinen Tisch fehlte. Sie war zerbrochen, als Chris und ich uns mit Wasserpistolen und mit Kreigsbemalung bepinselt durchs Hause gejagt hatten.

"Ja genau, das kann ich euch auch fast glauben." meinte ich und verdrehte grinsend die Augen. Ich hatte diesen Sarkasmus vermisst. Diese Art von Scherzen hatten die Franzosen einfach nicht drauf und meine Eltern schon gar nicht. Zwei Wochen ohne Ironie tat schon ziemlich weh.
"Und hast du mir was vom Lachs Parfée aufgehoben?" fragte ich grinsend wieder an Effy gewandt. "Klingt nämlich ziemlich lecker." Ich lachte und blickte dann zu Chris. "Party, Chillen und so weiter klingt genau nach dir. Also alles wie normal!" Ich lachte und als ich merkte, dass sich Chris ein Bier genommen hat, blickte ich ihn mit großen Augen an. "Biiiitte?" fragte ich ihn, denn so ein richtig amerikanisches Bier hatte mir auch in den zwei Wochen gefehlt.
"Bei mir... war es ziemlich... langweilig. Shoppen, Sight Seeing und Museen, Museen, Museen..." meinte ich seufzend. "Deswegen müssen wir jetzt dringend irgendetwas machen, sonst werde ich selbst noch zur Langweile in Person." Ich lachte und nahm das Glas Limonade entgegen, was mir Effy eben gereicht hatte. Als ich mich in dem vertrauten Raum umblickte, hielt ich kurz inne. "Irgendetwas ist doch anders... Oder bin ich diese Sauberkeit einfach nicht gewohnt..." Ich trank mit einem Zug das Glas leer und ließ meine Beine baumeln.

Ich spürte, wie Effy mir leicht auf die Brust schlug und grinste amüsiert. "Das war ja gar nichts." neckte ich sie, wobei sie natürlich wusste, dass es nicht ernst gemeint war. Ich hörte den beiden Damen zu und musste bei der Erklärung von Effy lachen, wobei ich mich zusammenriss, als sie mir das Geschirrtuch an mir abprallen ließ. Ich hielt brav meine Klappe, wobei ich innerlich doch grinsen musste. Es klang definitiv bescheuert und auch nicht nach uns, aber ich ging mit dem Spaß mit. "Genau, das haben wir. Tagsüber haben wir dann immer älteren Menschen brav über die Straße geholfen." fügte ich noch hinzu, wobei ich versuchte da ernst zu bleiben.
Ich sah zu Ava und schmunzelte. "Du kennst mich eben schon." sagte ich grinsend, bevor sie dann um ein Bier fragte. "Du bist eigentlich zu jung.. aber hey, ich will nicht so sein." Ich gab ihr auch eines, auch wenn sie nun schon Limo hatte, und hielt Effy auch ein Bier hin, ob sie eins wollte. Wenn schon, konnten alle ein Bier trinken, Effy musste nun eben auch mitziehen. :P Sie konnte ja für ihre Größe auch nichts, ich war aber froh, dass sie sich nicht auf mich stürzte.
Ich vernahm die Antwort von Ava und nickte. "Das klingt echt langweilig. Dann machen wir was. Zu was hättest denn Lust?" fragte ich und sah beide fragend an. "Nacktbaden im See?" Ich musste schief grinsen, wobei ich schon ahnte das dies - leider - nichts wurde. Ich nahm einen großen Schluck vom Bier, bevor ich mich umsah. "Ich denke mal eher das zweitere. Denn hier ist alles normal, alles steht an seinem Platz." Ich versuchte damit auch, die zerbrochene Vase zu vertuschen. So hatte ich es mit Effy beredet. Noch hatten wir keine ähnliche Vase gefunden, die die kaputte ersetzen konnte ohne das dies auffiel.

Ich schnippste mit den Fingern. "Ganz genau! Alte Menschen, und Tüten haben wir ihnen auch getragen. Wir haben sogar ihre Blindenhunde getragen. Und ihre Enkelkinder, ja, sogar den Enkel von Mr Jones, Patrick." Zugegebener maßen, es langsam aber sicher hörte sich das ganze wirklich alles andere als unglaubwürdig an. Ganz abgesehen davon war Mr Jones Enkel Patrick seid einem Jahr mit der Schule fertig, aber ich hatte die Hoffnung, dass es ihr nicht auffiel. Kurz blickte ich zu Chris hinüber, doch der reichte Ava unbeeindruckt das Bier. Doch mir war klar, das wir beide das selbe dachten: wir waren nicht nur verdammt schlecht darin, das Haus für 14 Tage ordentlich zu halten und uns zu benehmen, wir waren zu dem auch unglaublich schlecht darin, Ava das einzureden. Als Chris jedoch versuchte, Ava wegen ihres Alters zu belehren, hob ich eine Augenbraue und grinste.
"Ernsthaft? Ist der Vorteil davon, ein Haus ohne Eltern zu besitzen, nicht der, dass mein ein Haus ohne Eltern besitzt?" Danach griff ich nach dem Bier und sah ihn böse an. "Und das nennt man Gruppenzwang, Mr Grant."
Mein Blick fiel wieder auf Ava. "Wow, Musen, das ist . . . nicht so cool wie Wasserbomben." Ich spürte Chris überraschten Blick auf mir. "Habe ich Wasserbomben gesagt, nein, ich hab nicht Wasserbomben gesagt, wie kommt ihr denn darauf?" Unschuldigt blickte ich um mich herum.
In dem Moment kam Cory die Treppe hinunter getrottelt. Anscheinend war er auch endlich aufgewacht und müde trottete er in die Küche. Der Hund war mir eine genauso gute Hilfe beim Aufräumen gewesen, wie Chris. Aber zumindestens lenkte er Ava ein wenig ab. "Na, schau mal, wer dich auch zurück Zuhause begrüßen will!"

"Patrick? Ernsthaft? Glaubt ihr nicht, dass ihr gerade eeeetwas übertreibt? Ich nehm euch nicht einmal ab, dass ihr das Haus nicht demoliert habt. Ich wette, ihr seid gestern den ganzen Tag herumgeflitzt und habt geputzt." meinte ich grinsend und als Chris meinte, ich sei zu jung für das Bier, blickte ich ihm übertrieben empört an. "Ich bin zu jung? Du dürftest theoretisch auch noch nichts trinken! 21 bist du noch lange nicht." meinte ich und zeigte ihm kindisch, wie ich oft war, die Zunge. Doch im nächsten Moment musste ich auch schon wieder lachen, nahm das Bier entgegen und da ich das Glas Limonade schon in einem Zug geleert hatte, öffnete ich ohne weiter darauf zu warten die Flasche und nahm einen Schluck. Ich hatte das amerikanische Bier wirklich vermisst. Ich lachte bei Effys Worten.
Nachdem ich von allem erzählt hatte, stimmte ich Chris zu. "Es war todlangweilig!" Dann blickte ich Effy an. "Wasserbomben echt jetzt? Im Haus? Oh Gott... Leute..." Ich schüttelte grinsend den Kopf. "Ihr hättet damit wenigstens warten können, bis ich wieder hier war. Ihr wisst doch, dass ich Wasserbomben liebe!" meinte ich schmollend, aber das Grinsen siegte schlussendlich und wie könnte ich den beiden auch schon böse sein.
Bei seinem Vorschlag lachte ich, es war einfach typisch Chris. "Nacktbaden im See. Das klingt gut..." Ich hielt kurz inne. "Nur ohne nackt!" feixte ich grinsend und trank wieder einen Schluck Bier.
Klarerweise fiel mir die Vase nicht auf, denn so gut war mein Gedächtnis auch wieder nicht und somit gab ich mich zufrieden. "Ookay... Dann glaube ich euch einmal..." meinte ich blickte von einem zum anderen und lächelte.
Dann hörte ich auch die bekannten Tapser die Treppe herunter. "Cory!" Ich sprang vom Tresen hinunter, schmiss beinahe die Flasche Bier um, aber ich freute mich viel zu sehr ihn wiederzusehen. Er war meine stürmische Art gewohnt und so ließ er sich von mir knuddeln.

Ich grinste und nickte zustimmend. "Ohja, Effy hat sowas von Recht. Wir haben so viel gutes gemacht und es hat uns Spaß gemacht." meinte ich, wobei ich versuchte, ernst zu bleiben. Auf jeden Fall war das nun übertrieben und Ava glaubte uns das natürlich nicht. "Nein, wir übertreiben kein bisschen. Stimmts, Effy? Ach komm, jetzt unterstellst du uns Sachen." scherzte ich und schmunzelte. Aber wäre ich an ihrer Stelle, würde ich auch kein einziges Worten. Ava kannte uns eben zu gut, als das sie uns das abkaufen würde. Dabei hatten wir einfach nur Spaß gehabt und hatten es ja sogar aufgeräumt. Wenn auch dies etwas länger gedauert hatte.
"Ich bin aber ein Mann, deswegen geht das." Ich grinste Ava an, obwohl sie recht hatte. Aber auf diese Grenze achtete ich sicher nicht. Regeln waren da, um gebrochen zu werden. Ich sah zu Effy und schmunzelte. "Nein, nicht ernsthaft. Das war auch nur ein Joke." sagte ich darauf und schmunzelte. Ich zuckte die Schultern. "Wieso denn das? Ich will dir auch nur gutes, Mrs. Sherlock."
Wieder nahm ich ein Schluck aus meinem Bier und vernahm die Erzählung, worauf ich Effy überrascht ansah. Das sollte doch geheim bleiben. "Was hast dann gesagt?" fragte ich grinsend und sah zu Ava. "Du hättest echt dabei sein sollen, hat riesen Spaß gemacht... Ich glaube, wir haben noch welche, kann man also wiederholen." Ich sah zwischen den beiden hin und her.
"Was gibts da zu lachen? Ist doch geil." meinte ich, vor allem hatte ich dann was zu sehen. Und hey, das machte sicher Spaß. "Komm schon, nicht so zurückhalten. Ohne nackt macht das nicht halb so viel Spaß." beschwerte ich mich gleich und grinste. Irgendwie würde ich die beiden schon noch dazu umstimmen. xD
Ich atmete auf, als Ava uns wegen der Vase glaubte. "Sehr gut." grinste ich, als auch schon Cory runter kam und sie begrüßte. Ich beobachtete die Szene und nahm wieder was vom Bier.

Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Naja, ich meine, wir hätten ihn ja durchaus an Armen und Beinen packen können, um ihn über die Straßen zu bringen. Dann hoben sich meine Augenbrauen wieder. Das Spielchen hatten wir wohl verloren. "Wir? Schön wärs. Cory hat hier gestern mehr gemacht als dieses Prachtexemplar." ich schlug meinen Ellenbogen leicht gegen Chris Rippen, bevor ich auch mein Bier öffnete. "Du glaubst doch nicht im ernst, dass du hier irgendetwas zu sagen hättest, weil du ein Mann bist, oder?" Ein Lachen zeichnete sich auf meinen Lippen ab und ich strubbelte durch seine Haare.
Draußen wurde der Himmel langsam rötlich, ein weiterer Tag ging zu ende. Mein Blick glitt auf die Zeitung, die auf einem der Stühle lag und ich fragte mich, ob einer von beiden heute schon einmal einen Blick hinein geworfen hatte. Ob jemand von ihnen auf die Titelseite gesehen und ein Foto eines Jungen gesehen hatte, der lange mehr als ein Foto gewesen war. Sie hatten ein altes Foto vom Schwimmteam genommen, da dieses Jahr die hälfte des Teames am Tag des Fototermins mit Grippe im Bett lag.
Doch ich wurde schon bald abgelenkt. "Wir haben auf jeden Fall noch welche. Das Auffüllen hat zu lange gedauert, da sind wir auf Wasserpistolen umgestiegen." ich musste ein Lachen unterdrücken. "Cory hat gewonnen. Als wir die letzte Schlacht im Bad ausgeführt haben, hat er die Tür zugemacht, sich davor gelegt und ist eingeschlafen." Und wir hatten eine ganze Stunde gebraucht, um ihn wieder wach zu bekommen.
Mein Blick lag auf den beiden und als Ava sich wieder aufrichtete, lehnte ich meinen Kopf an ihre Schulter.
"Du hast hier echt gefehlt. Zu zweit wirkt das Haus . . . noch viel größer." Vor einigen Jahren, als wir noch fünf waren, kam das Haus einem manchmal viel zu klein vor. Als wir uns zu fünft geschworen hatten, ewig Kinder zu bleiben. Nie erwachsen zu werden und so zu leben, wie die anderen Erwachsenen es taten. Zwei von uns hatten dieses Versprechen gebrochen. Lächelnd streichelte ich Cory am Ohr. Draußen kündigte sich ein Sonnenuntergang an, in einem Sommer, der ebenso der vor sieben Jahren hätte sein können. Wir waren kleiner, und statt Bier hatten wir Cola im Kühlschrank. Cory war ein Welpe, Avas Haare kürzer und Chris war nicht so viel größer gewesen als ich. Der Gedanke daran, dass wir hier in der selben Küche gestanden hatte, hatte etwas tröstliches. Es beweiste, das nicht alles vergänglich war.

Mit meinen Armen noch immer um Cory geschlungen, blickte ich die Beiden an. "Okay, dann abgemacht. Wir vernichten die restlichen Bomben und dann gehts mit Pistolen weiter." meinte ich herausfordernd grinsend und lachte schließlich wieder locker und leicht, wie ich es immer tat.
An die Vergangenheit verschwendete ich keinen Gedanken und nur so wurde ich auch mit all dem fertig, was so passiert war früher. Ich dachte nicht daran, wie es war als wir zu fünft waren. Nein, es gab jetzt einfach nur noch uns drei und damit Schluss. Wir konnten nicht wieder zurück in die Vergangenheit und so hatte ich die Zeitungen an diesem Tag ignoriert und einfach weitergelebt. Ich wollte nicht daran denken und wieder in dieses Chaos aus negativen Gefühlen gezogen werden. Damals hatte ich es nur mit den Gedanken an Effy und Chris weiter geschafft. Ohne ihnen würde ich wohl jetzt hier nicht mit Cory im Arm am Boden knien und so glücklich sein, um auf Chris leicht perverse Scherze einzusteigen. :P
"Du träumst wohl, wenn du nur ein wenig daran glaubst, dass du eine von uns jemals nackt zu Gesicht bekommst. Du hast doch eh deine vielen Bimbos." meinte ich grinsend und richtete mich dann wieder auf und kaum stand ich wieder aufrecht, lehnte sich Effy an mich und ich nahm sie in den Arm. "Das Haus war schon immer zu groß für uns." meinte ich lächelnd und wollte nicht daran denken, dass einmal noch mehr als wir drei hier waren. Das wir eine größere Gruppe waren. Das wir eine größere Familie waren. Nein, daran wollte ich nicht denken.
Ich nahm die Bierflasche und trank sie mit großen Schlucken leer. Als mein Blick nach draußen fiel, erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht. "Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber mir ist noch immer heiß und falls wir uns nicht bald fertig machen, kommen wir mit unserem Geschick nie beim See rechtzeitig an." meinte ich lächelnd.

"Stimmt, das hätten wir auf jeden Fall." sagte ich schmunzelnd, bevor ich mal wieder etwas von Effy bekam. Sie mochte es heute wohl, mich zu schlagen.^^ "Hey, das ist gar nicht wahr. Ich hab dir geholfen, indem ich einfach dir psychischen Beistand geleistet hab. Und das nennst du keine Hilfe?" fragte ich empört, bevor ich aber leise lachen musste. Ich nahm einen Schluck von meinem Bier, was sich schon langsam leerte. "Ich glaube es nicht nur, sondern es ist so. Die Männer haben immer das Sagen, weißt du doch." erwiderte ich und grinste schief. Ich pickte sie in die Seite, als sie mir durch die Haare strubbelte.
"Abgemacht, Ava. Machen wir." sagte ich grinsend und leerte mein Bier in einem Zug. Ich lachte bei Effys Worten wegen Cory, dass er gewonnen hatte. Die leere Flasche stellte ich schließlich weg, bevor ich zu den beiden sah.
Ich hatte schon einen Blick auf die Zeitung geworfen, wo ich das Bild gesehen hatte, aber mehr auch nicht. Das waren damals harte Zeiten und ich wollte auch nicht daran erinnert werden. Da wo wir noch zu fünft waren und dieses Haus voller war, mit mehr Leben. Jetzt waren nur noch die drei übrig und ich hoffte, es würde nicht weniger werden. Zusammen hatten die drei diese schwere Zeit überstanden, hatten sich gegenseitig Halt geboten. Cory hatte auch viel geholfen, auch wenn Cory nur ein Hund war. Hunde waren treue Begleiter und so auch Cory. Ich kraulte diesen am Kopf, bevor ich mich der Unterhaltung mit den zwei Ladys wieder zuwandte.
"Abwarten, wer weiß. Vielleicht kommt der Tag ja doch bald." meinte ich und zwinkerte ihr zu. "Man kann nie genug haben." Ich grinste sie an. Mein Blick richtete sich auf die beiden. "Das stimmt, das Haus ist immer noch groß. Aber zu dritt ist es definitiv besser." meinte ich und nickte. Früher war es noch voller gewesen, was sicher auch toll war. Aber ich hatte es akzeptiert, dass es nur noch drei geben würde und hatte auch so meinen Spaß.
Ich lehnte mich auf dem Stuhl lässig zurück und nickte. "Stimmt, wir sollten echt los. Dann mal auf, Ladys. Bevor wir noch zu spät kommen." sagte ich grinsend und stand auf. "Wird sicher lustig."

Ich lachte während sich die beiden wie immer zankten. "Na na, heutzutage haben wohl die Frauen das Sagen." erwiderte ich grinsend und wischte damit alle traurigen Gedanken aus meinem Kopf. Keine weiteren wollte ich an die Vergangenheit verschwenden und außerdem wären wir drei wohl nie so stark zusammengewachsen, wenn das damals nicht gewesen wäre, auch wenn das makaber klang. Es hatte auch seine guten Seiten, dass David gegangen war.
"Also gehen wir." meinte ich lächelnd, doch Effy erwiderte, dass sie noch etwas zu tun hatte und nicht mitkommen würde. "Ach, komm schon. Nur für einen kurzen Sprung ins Wasser!" versuchte ich sie zu überreden, doch vergeblich, sie war wie immer stur. "Okay, aber du kannst ja nachkommen. Du weißt wo du uns findest." meinte ich zwinkernd und dann blickte ich zu Chris, während Effy nach oben verschwand.
"So jetzt sind es nur noch wir zwei, aber wir gehen trotzdem! Du schuldest mir noch eine Abkühlung." meinte ich lachend.

"So ein Unsinn. Das bilden sich die Frauen nur ein." erwiderte ich und lachte. "Die Männer bringen wenigstens das Geld nach Hause. Die Frauen gehören in den Haushalt, in der Küche und so." Für diesen Satz würde ich bestimmt von den beiden was zu hören bekommen. Ich war auch froh, das wir drei zusammenhielten.
Ich nickte und sah zu den beiden. "Jep, auf gehts." sagte ich, als Effy dann aber erstmal absagte. Ich verdrehte die Augen. "Komm schon! Das andere kannst du später noch machen." Das lief doch nicht weg. Aber es brachte nichts und so stimmte ich Ava zu, dass Effy nachkommen konnte. Dann verpasste sie eben den (Anfangs)spaß. Ich blickte ihr kurz nach, bevor ich zu Ava sah. "Würde ich auch sagen. Und die wirst du auch bekommen, das wird gleich als erstes gemacht." schmunzelte ich und zusammen mit ihr verließ ich das Haus. Wir gingen auf direktem Weg zum See, der nicht sehr weit von hier lag.

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