#1

Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 09.08.2013 18:22
von Ava Moriarty • 152 Beiträge

Das Play spielt nach dem Tod von einem unserer besten Freunde.
Die Grundidee von The Cluster entsteht.

Location: See




Mit meinen Armen um meine Knie geschlungen schluchzte ich. Die Panik steckte mir noch tief in den Gliedern und ich zitterte am ganzen Körper. Ich konnte es immer noch nicht fassen und war nicht im Stande einen klaren Gedanken fassen zu können um es irgendwie fassen zu können. Es wollte einfach nicht in meinem Kopf gehen, dass eine der wichtigsten Personen für mich auf dieser Welt nicht mehr da ist.
Das Wasser bewegte sich vor mir in kleinen Wellen, die der schwache Wind bewirkte. Es war ruhig. Kein Vogel zwitscherte, nur das Rauschen der Bäume hinter und neben mir war zu hören.
Eigentlich sollte mir warm sein. Es war Mai und man konnte schon spüren, wie die erste Hitze nach und nach kam. Doch nach diesen Neuigkeiten spürte ich nur noch Kälte. Es war nicht fair mit 15 Jahren so einen Verlust erleben zu müssen. Ich hatte es mir nie eingestanden, doch mit David hatte ich einfach eine Verbindung gehabt, die ich mir mit den anderen erst hart erarbeiten musste. Mit ihm war alles so einfach gewesen und früher war ich auch so richtig in ihn verschossen gewesen.
Bei diesem Gedanken musste ich lächeln. Doch dieses Lächeln wurde wieder von der Traurigkeit übermannt und die Tränen flossen weiter über meine Wangen.


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#2

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 09.08.2013 18:52
von Christian Grant • 296 Beiträge

Seit dieser schrecklicken Nachricht war ich einfach nur geschockt. Es durfte nicht wahr sein, dass einer von der Gruppe tot war. Selbst mich erschütterte dies, immerhin hatte ich mich mit ihm super verstanden und hatten einiges gemacht. Seitdem diese Nachricht überbracht wurde, kam es mir nur vor, die Zeit und alle anderen würden an mir vorbeiziehen. Ich musste das erstmal verdauen und hatte mich auch erstmal in mein Zimmer zurück gezogen. Ich hätte nie gedacht, dass es soweit kommen würde. Warum ausgerechnet er? Er war selbst noch zu jung gewesen.. Und jetzt mussten seine Familie und auch Freunde damit klar kommen. Das war einfach ungerecht und er hätte den Tod sicher nicht verdient.
Nach einer Weile hielt ich es zuhause nicht mehr aus, weshalb ich nach draußen ging und zum See joggte. Ich brauchte nun einfach frische Luft zum Nachdenken. Kurz darauf kam ich da auch an und entdeckte Ava am Ufer sitzen. Ich sah gleich, dass sie weinte. Sie machte es ziemlich zu schaffen, denn man hatte ja gesehen, wie gut sie sich mit David verstand. Langsam ging ich zu ihr und setzte mich neben sie. "Hey..." murmelte ich, wobei ich einen Arm um sie legte. Eine Weile schwiegen wir. "Es tut mir echt leid..." Ich sah sie an und schluckte. "Wir müssen nun zusammen halten und gemeinsam schaffen wir auch diese schwere Zeit." Ich wusste nicht, was ich sonst hätte sagen sollen.

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#3

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 09.08.2013 19:00
von Ava Moriarty • 152 Beiträge

Ich hatte meinen Kopf auf meine Knie gelegt und meine Augen geschlossen gehalten, doch die Tränen wollten einfach nicht weniger werden. Dann hörte ich langsam näher kommende Schritte und blickte wieder willig auf, auch wenn es mir in diesem Moment egal war, wer es war. Doch als ich Chris sah, war ich doch froh, dass es er war und kein Fremder, der mich fragen würde, was ich hier soll. Doch es war Chris.
"Hei..." erwiderte ich mit vom Weinen kratziger Stimme und lehnte mich an ihn, als er einen Arm um mich legte. Ich versuchte mich wieder zusammen zu reißen, stark zu sein und endlich aufzuhören zuweinen, doch es gelang mir nicht. Ganz im Gegenteil. Noch mehr verlor ich die Fassung und schluchzte. "Wieso er? Er war immer der netteste von uns. Er war der, der noch am meisten mit der Außenwelt verbunden war, doch genau..." Ich brach ab und schloss die Augen. "Genau ihn haben sie getötet..." Die Bitterkeit lag in meiner Stimme, doch die Trauer überdeckte sie gut.
Ich blickte zu Chris auf und sah auch in seinem Blick die Trauer. "Wieso..." hauchte ich brüchig und lehnte mich wieder an ihn. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so schwach gefühlt, so verletzlich und schwach.


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#4

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 09.08.2013 19:25
von Christian Grant • 296 Beiträge

Mit einer fremden Person hätte ich sicher auch nicht reden wollen. Hätte ich Ava nicht erkannt, wäre ich wohl einfach weiter gelaufen. Ich hörte ihre Stimme, welche sicher nicht gut klang. Ich drückte sie leicht, als sie sich an mich lehnte und wollte einfach für sie da sein. Davids Tod war einfach ein Schock gewesen. "Wenn ich die Antwort wissen würde, würde ich es sagen.. aber ich weiß auch nicht, wieso er.. Manchmal passieren den nettesten Menschen die schlimmsten Sachen. Das ist ungerecht." meinte ich, wobei auch etwas hilflos in diesem Moment. Ich seufzte leise und sah sie an. "Ich versteh es auch nicht... Es bleibt uns wohl immer verschleiert, warum." Ich versuchte, sie irgendwie zu trösten. "Da wo er nun ist, geht es ihm sicher gut.. Und er wird immer in Erinnerung bleiben." sagte ich und strich ihr beruhigend über den Rücken. Ich hatte ebenfalls bittere Gedanken, warum sie ihn getötet hatten. Das konnte nicht einfach durchgehen, irgendetwas mussten wir dafür machen. "Sein Tod wird nicht umsonst sein!" sagte ich entschlossen, wobei das ein lauter Gedanke von mir war. Aber ich würde es irgendwie schaffen, dass dies so sein würde. Ich atmete tief ein und sah aufs Wasser vom See raus.

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#5

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 09.08.2013 22:51
von Ava Moriarty • 152 Beiträge

Obwohl ich mit meiner Trauer alleine sein wollte, so war es jetzt doch ein Trost für mich, dass Chris nun bei mir saß und mich im Arm hielt. Alleine war ich meinen Gedanken ausgeliefert, doch hier mit Chris, konnte ich den Schmerz teilen. "Er war wirklich einer der nettesten..." schluchzte ich und schlug meine Hände vor mein Gesicht, um die verquollenen roten Augen zu bedecken. "Er sollte bei uns sein, er war genauso alt wie wir... In so einem Alter zu sterben..." flüsterte ich lautlos und konnte einfach die Tränen nicht stoppen. "Wieso..." Der Zorn stieg in mir auf. "Solche Leute sollten für das büßen, was sie getan haben." sprach ich den bitterbösen Gedanken aus, der mir seit Stunden im Kopf herumspukt, den ich aber immer wieder unterdrückt hatte. Ich war nie so gewalttätig gewesen, doch in diesem Moment wollte ich diese Monster nur leiden sehen, die uns David genommen haben.


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#6

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 09.08.2013 23:08
von Christian Grant • 296 Beiträge

Es war nie gut, immer alleine zu sein und ich gestand mir auch, froh zu sein das ich sie hier getroffen hatte. Auch wenn ich das so offen nie sagen würde. "Ja, das war er." stimmte ich ihr leise zu und strich ihr unbeholfen über den Rocken. Ich schloss kurz die Augen, während ich tief Luft holte. Es war einfach mehr als ungerecht, erst in so einem jungen Alter aus dem Leben entrissen zu werden. Ich hatte eine Wut auf die Schuldigen, was sich nun wieder aufbaut. "Das sollten sie auf jeden Fall! Sie sollen wissen, was sie getan haben." sagte ich kühl. Außenstehende würden wohl was anderes sagen, aber ich wollte einfach nur, dass die Schuldigen wissen und diese Tat bereuten. Der Gedanke war zwar böse, aber mir schien das nur gerecht. "Wir müssen uns was ausdenken.. mit Effy zusammen und so!" Ich ließ meinen Blick schweifen und sah zu ihr.

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#7

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 10.08.2013 23:14
von Effy Sherlock • 47 Beiträge

Als ich den Wald betreten hatte, war ich mir zu einhundert Prozent sicher gewesen, das David nicht tot war. Vielleicht versteckte er sich nun entgültig in unserem Haus. Sowas würde ich ihm zutrauen. Oder er hatte vor, weg zu laufen. Nach Rom oder London. Oft genug hatte er davon geredet, wie die Welt außerhalb dieses Ortes aussehen musste, irgendwo zu Hause zu sein, wo dir morgens die Sonne ins Gesicht scheint und dich deine Nachbarn grüßen, ohne schlecht über dich zu reden. Im Haus hatte ich niemanden angetroffen, alles sah genauso aus, wie am Tag zuvor und ich dachte nicht weiter nach und lief zum See. Undeutliche, bekannte Stimmen drangen schon zu mir, als ich noch einige Meter entfernt war.
Ich hatte die Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen, dass sie den stärksten von uns getötet hatten.
Mein Atem hielt inne.
Stocksteif stand ich dort und starrte auf Ava, die so klein und verloren in Chris Armen wirkte, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Sein Gesicht war von mir abgewand, doch ihre Augen sahen in dem Moment auf, als ich auf die Lichtung bog.
Ich schüttelte den Kopf. Nein, dass konnte nicht passiert sein. Schlimme Dinge passierten hier, unfaire und selbstgerechte Dinge, doch Mord gehörte nicht dazu. Ich sah mich um, meine Schultern gestrafft, bereit, in jede Richtung zu laufen, die sie mir zeigen würden.
"Wo ist er?" sagte ich mir klarer Stimme in die Stille. Nach all den ruhigen, gedämpften Worten hatte ich das Gefühl, zu schreien.


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#8

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 10.08.2013 23:38
von Ava Moriarty • 152 Beiträge

"Sie sollen genauso leiden, wie David gelitten hat und wie wir und seine Familie jetzt leiden müssen..." flüsterte ich, doch in meiner Stimme war klar der Hass auf diese Leute zu hören. "Ja, das sollten wir." Es würde sich keiner um Gerechtigkeit scheren, außer uns. Die Trauer wurde nach und nach vom Zorn in meinem Herzen ersetzt und so wurde mein Schluchzen immer leiser. Ich blickte zu Chris und als ich so aufblickte, sah ich Effy.
Auch von dieser Entfernung konnte ich den entsetzten Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht sehen. Sie hatte es wohl bis zu diesem Zeitpunkt nicht glauben können. Ich stand auf und streifte so Chris' Arm von mir. Stolpernd tat ich einen Schritt in Effys Richtung.
"Effy?" Trotz meines Zorns zitterte nun meine Stimme wieder, denn wieder wurde mir bewusst, dass es in Zukunft nur noch uns drei geben würde. Einer von uns würde immer fehlen.


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#9

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 11.08.2013 00:11
von Christian Grant • 296 Beiträge

Ich nickte und spürte, das ich rachesüchtig war. Aber die hatten es so verdient. "Das kannst du laut sagen! Sie sollen spüren, wie das ist, wenn man leidet." meinte ich. "Sollen dies immer bereuen." Ich schnaubte leicht auf, man merkte auch, dass ich ebenfalls wütend auf diese Leute war. Was war nur mit denen los gewesen, dass sie David so leiten ließen? Das war überhaupt nicht menschlich gewesen. "Wir werden uns rächen." sagte ich und sah mich um. Dann entdeckte auch ich Effy.
Ich runzelte die Stirn und merkte, wie Ava aufstand. Auch ich stand auf und ging zu den beiden. "Hey." meinte ich und verstummte, da ich nicht wusste, was ich auf ihre Frage sagen sollte. In Zukunft waren nur wir drei noch da. Kein anderer... Ich schluckte und versuchte, den Gedanken los zu werden. "Effy.. wir schaffen das zusammen." sagte ich stattdessen. Ich runzelte die Stirn und sah zwischen den beiden hin und her. "Es wird nicht umsonst sein."

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#10

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 11.08.2013 23:55
von Effy Sherlock • 47 Beiträge

Ich fragte mich, warum ich nicht weinte. Das war alles, an was ich in diesem Moment denken konnte. Warum standen Ava und Chris vor mir, denen ich jede Träne vom Gesicht ablesen konnte. Warum hatten sie es verstanden, und ich nicht? Sie hatten es gehört und verstanden, dass es wahr war, während mir kein anderer Gedanke kam, als das er die Stadt belog, uns alleine ließ, auf die schlimmste Art log und betrog, die es gab. Ein bitterer Geschmack verteilte sich in meinem Mund, als mir klar wurde, dass David tot war, so jung, wie er gewesen war ermordet und dass mein erster Gedanke nicht wie ihrer, aus Trauer bestand, sondern aus Wut, dass er mich nicht mitgenommen hatte.
Die Tränen, die ich vermisst hatte, tauchten auf, als mir schmerzlich bewusst wurde, dass wir zu dritt waren.Als wir am See standen, der Ort, an dem wir zu fünft gewesen waren, bevor wir in das Haus umgezogen waren. Wir waren zu dritt. Die arme Effy, die kleine Ava und der leise Chris. Ich hörte Chris Worte, doch sie ließen mich nur schlucken. Wir würden nichts schaffen, wir waren eine zerbrochene Vase, die zu viele Teile verloren hatte und nun nur noch so lange hielt, wie kein Wind gegen sie bließ.
Ich atmete tief ein. Mir wir gar nicht aufgefallen, dass ich die Luft angehalten hatte.
Mit starren Schritten ging ich auf Ava zu, die aussah, als würde sie jeden Moment wieder auf dem Boden zusammenbrechen, und ließ mich in ihre Arme fallen, während ich sie ebenfalls festhielt.
Der Wind würde wehen, doch ich würde sie festhalten. Ich würde Chris festhalten. Würde ich in diesem Moment nicht selbst merken, dass ich gebrochen wurde, hätte ich mir diese Worte wohl auch selbst geglaubt.


zuletzt bearbeitet 11.08.2013 23:59 | nach oben springen

#11

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 12.08.2013 00:13
von Ava Moriarty • 152 Beiträge

Als Effy auf mich zukam, ließ ich mich so wie sie sich in meine Arme fallen und wir hielten uns gegenseitig. Wäre sie wohl jetzt nicht da, so würde ich wieder am Boden gekauert sitzen, denn die Trauer, der Zorn, die Ungläubigkeit entzogen mir alle Kräfte und ich konnte einfach nicht mehr. Diese Gruppe war meine zweite Familie, sie waren sogar meist wichtiger als meine richtige Familie, doch einer von uns ist nun tot. Wir hatten keine Gelegenheit uns zu verabschieden. Von einen Tag auf den anderen war er einfach von uns gegangen und hat uns alleine gelassen. David war der gewesen, der uns immer durch dick und dünn heil gebracht hat, der immer darauf aufgepasst hat, dass keiner von uns im Laufe der Zeit aus der Gruppe abhanden kam. Doch nun war er weg.
Ein Schluchzen drang über meine Lippen und ich schloss die Augen. "Er ist fort... Einfach weg..." hauchte ich mit zittriger Stimme.


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#12

RE: Flashback: Ava, Chris und Effy

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Over Topic 12.08.2013 22:38
von Christian Grant • 296 Beiträge

Man sah mir sicher auch die Trauer an, wobei ich auch nicht weinte, zumindestens war es bei mir so wie bei Männerart. Ich war ebenso geschockt und entsetzt über den Tot von David. Ich ließ die beiden sich in den Armen halten und stand neben ihnen, während ich meinen Gedanken nachging. Die drei mussten nun zusammenhalten. Es war klar, dass sich die Wunden nie ganz verschließen würden. Aber das Leben musste weitergehen und man musste das irgendwann eingestehen. Auch war es klar, das es nicht sofort ging. Ich seufzte lautlos und fragte mich zum hundertsen Mal, wieso das passieren konnte. Wir mussten jetzt uns gegenseitig jeweils festhalten.
Ich sah mich kurz um und war froh, dass nur wir drei an diesem Uferstück waren. Andere wären gerade nicht so besonders. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Schließlich blickte ich die beiden wieder an, aber wusste nicht, was ich sagen sollte zu der Situation, weshalb ich schwieg.

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